Monatsmeldung Juli 2024

 Damit es summt und brummt
Der Garten als Buffet für Insekten 

 
Dass viele Wildbienenarten, darunter wichtige bestäubende Insekten, alarmierend 
vom Aussterben bedroht sind, ist mittlerweile weitläufig bekannt. Als „süße“ 
Sympathieträger werden sie häufig als Erste genannt, wenn es um den dramatischen 
Rückgang der Insektenvielfalt geht. Doch sie sind nur eine Gruppe von vielen, die 
langsam verschwinden. Ebenso unentbehrlich für ein funktionierendes Ökosystem 
sind Käfer, Schwebfliegen, Schmetterlinge und viele weitere Insekten. Sie tragen 
maßgeblich zum Erhalt unserer grünen Umwelt bei. Durch ihre Bestäubungsarbeit 
sichern sie die Nahrungsgrundlage für Mensch und Tier, als Nützlinge haben sie 
entscheidende Bedeutung in der Forst- und Landwirtschaft, sie tragen zur 
Fruchtbarkeit des Bodens bei und sind als Nahrungsquelle für andere Tiere 
essentiell. Um dem Schwund entgegenzuwirken, ist es wichtig, Insekten gezielt 
Lebensräume und Nahrung zu bieten. Auch Gartenbesitzende können hier ihren 
Beitrag leisten. Jeder Quadratmeter zählt!

Wie wird mein Garten zum Buffet?

Für die Förderung der Artenvielfalt sind Grünflächen mit ausreichend Nahrung und 
Nistmöglichkeiten entscheidend. Das lässt sich im eigenen Garten ganz einfach 
durch die Auswahl geeigneter Pflanzen umsetzen. Dazu gehören vor allem 
Gewächse, die über einen längeren Zeitraum blühen und reichlich Pollen und Nektar 
bieten, den Insekten nutzen können. „Stark gefüllte Blüten, wie sie beispielsweise bei 
einigen Zuchtrosen vorkommen, sind ökologisch gesehen weniger wertvoll, da die 
Staubgefäße durch die üppige Blütenpracht von Bienen, Hummeln und Co. kaum 
erreichbar sind oder durch Züchtungen sogar ganz fehlen können. Stattdessen sollte 
man auf ungefüllte Blütenpflanzen zurückgreifen, wie etwa die Wildrose und andere 
Gehölze sowie Stauden“, erklärt Uschi App vom Bundesverband Garten- und 
Landschaftsbau (BGL). Es gibt jedoch auch Pflanzen, die nicht wegen ihrer Blüten, 
sondern anderer Vorzüge ökologisch sehr wertvoll sind – so zum Beispiel Gräser. Sie 
bieten ideale Nistplätze oder dienen selbst als Nahrung. Viele Raupen, wie die des 
Schachbrettfalters, sind auf Gräser angewiesen, aber auch Heuschreckenarten, wie 
das große Heupferd, ernähren sich gerne von ihnen. Letztere bedienen sich zudem 
an Insektenlarven und kleinen Raupenarten, was sie zu tollen Nützlingen im Garten 
macht. Zusätzlich unterstreicht Uschi App: „Da nicht alle Insekten die gleichen 
Pflanzen bevorzugen, ist neben der richtigen Auswahl auch eine große Vielfalt 
entscheidend.“

Gerade im Sommer kann das Nektar- und Pollenangebot rapide abnehmen. Wenn 
die frühblühenden Stauden sowie die Bäume und Sträucher verblüht sind und 
vielerorts die Rasenflächen regelmäßig abgemäht werden, bleibt oft wenig Buntes 
und Nützliches für Insekten übrig. Daher ist es umso wichtiger, den Garten das ganze 
Jahr über mit blühenden Pflanzen zu gestalten. In den heißen Monaten kann 
Lavendel (Lavandula angustifolia) eine große Hilfe sein. Diese mediterrane Pflanze 
ist nicht nur an die wärmer und trockener werdenden Sommer angepasst, sondern 
bietet auch Bienen und Schmetterlingen reichlich Futter – ebenso wie die 
Sonnenblume (Helianthus annuus), der Echte Quendel (Thymus pulegioides) und 
viele mehr.

Heimisch hilft

„Wer unsere heimischen Insekten unterstützen will, greift am besten auch zu 
heimischen Pflanzen. Diese sind den Sechsbeinern vertraut, werden von ihnen 
bevorzugt und sind oft sogar unentbehrlich für sie“, so Uschi App. Viele Insekten sind 
auf bestimmte Pflanzenarten spezialisiert, ohne die ihr Überleben nicht möglich wäre. 
Ein Paradebeispiel ist die Glockenblumen-Scherenbiene, die exklusiv auf 
Glockenblumenarten angewiesen ist. Andere heimische Pflanzenarten, die 
besonders bienenfreundlich sind, sind der Ackerrittersporn (Consolida regalis) oder 
der Winterling (Eranthis hyemalis). Schmetterlinge hingegen lassen sich gerne auf 
der schönen Moschusmalve (Malva moschata) oder der Traubenskabiose (Scabiosa 
columbaria) nieder, während Schwebfliegen vor allem gelbe Blüten wie die der 
Sumpfdotterblume (Caltha palustris) bevorzugen. Wer genug Platz im Garten hat, 
kann auch eine „wilde Ecke“ schaffen – schon ein kleiner Bereich reicht dazu aus. 
Wichtig ist nur, dass dieser nicht gemäht und nur selten betreten wird, damit sich die 
Flora und Fauna dort frei entwickeln kann. Hier ist eine neue Sicht gefragt, denn 
einige Pflanzen, die viele eher als „Unkraut“ kennen, sind für Insekten oft eine wahre 
Delikatesse. Die Brennnessel zum Beispiel dient mehr als dreißig 
Schmetterlingsraupen als wichtige Nahrungsquelle – Bienen sowie Schmetterlinge 
sind regelmäßige Besucher von Klee. Darüber hinaus bieten unberührter Boden, 
ungeschnittene Gewächse und abgestorbene Pflanzenteile ungestörte Nistplätze und 
Platz zum Überwintern.

Eine vielfältige Auswahl an futterbietenden Pflanzen, die sorgfältig und 
standortangepasst zusammengestellt ist, bereichert nicht nur die Insektenwelt, 
sondern auch unser gesamtes Ökosystem und letztendlich auch das Wohlbefinden 
der Menschen. "Bei diesem Thema wird jedoch oft übersehen, dass es nicht 
ausschließlich darum gehen muss, nur ökologisch wertvolle Pflanzen anzubauen", 
erklärt Uschi App. "Es dürfen auch gefüllte Rosen, Pompon-Dahlien oder die 
exotische Fuchsie angepflanzt werden. In einem ausgewogenen Gartenkonzept 
wachsen nützliche und eher dekorative Pflanzen im Gleichgewicht."